Entlang der Ringstraße an der Südküste von Island jagt ein Highlight das nächste. Hier findet man die berühmtesten und schönsten Wasserfälle der Insel, bizarre Felsformationen, schwarze Sandstrände und die größte Gletscherlagune Islands. Die Strecke führt vorbei am wohl bekanntesten Vulkan von Island, dem Eyjafjallajökull, der bei seinem letzten Ausbruch im Jahr 2010 mehrere Wochen für ein Flugstopp über Europa gesorgt hat. Weiter östlich sieht man Gletscherzungen des Vatnajökull über die Berge ragen, der mit über 8.000 km² der größte Gletscher Europas ist.
Von Reykjavik bis zum Gletschersee Jökulsarlon sind es fast 400 Kilometer. Da wir während unserer Island-Reise eine fest Unterkunft in Reykjavik hatten, mussten wir immer doppelte Strecken zurücklegen. Daher haben wir die Ziele entlang der Südküste auf zwei Tage verteilt besucht.
Seljalandsfoss
Der Seljalandsfoss ist einer der bekanntesten Wasserfälle Islands, denn er hat eine Besonderheit: Man kann hinter ihm hergehen. Besonders lohnenswert soll ein Besuch am Abend sein, wo der Wasserfall von der untergehenden Sonne in eine ganz besondere Stimmung versetzt werden soll.
Skogafoss
Der Skogafoss gehört mit seiner Breite von 25 Metern und Höhe von 60 Metern zu den größten Wasserfällen der Region. Aufgrund der großen Menge an entstehendem Wasserdunst, ist bei sonnigem Wetter stetig ein Regenbogen sichtbar.
Einer Legende nach hat der erste Wikingersiedler dieser Gegend einen Schatz in einer Höhle hinter dem Wasserfall vergraben. Als Jahre später ein Junge die Kiste entdeckte, konnte er aber nur den Griff ergreifen bevor die Kiste verschwand. Dieser Griff wird heute im Museum Skógasafn verwahrt.
Der Wasserfall war auch bereits in Filmen wie „Thor: The Dark World“ oder „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ zu sehen.
Strand von Reynisfjara und Vik i Myrdal
Der Strand von Vik hat fast etwas mystisches an sich. Neben seinem charakteristischen schwarzen Sandstrand fallen bereits von Weitem die Wahrzeichen des Ortes auf: die Reynisdrangar. Die bis zu über 60 Meter hohen Felszinnen an der Küste sind der Legende nach von der Sonne versteinerte Trolle.
Die Felsen und Höhlen des Reynisfjall am Strand Reynisfjara sind aber nicht weniger spektakulär. Die senkrecht stehenden Basaltsäulen wirken wie aus einer anderen Welt und Seevögel haben auf den winzigen Felsvorsprüngen ihre Nistplätze errichtet.
Fjaðrárgljúfur Canyon
Der Canyon Fjaðrárgljúfur wurde in Tausenden von Jahren durch vom Gletscher kommendes Wasser geformt. Die Anfahrt mit dem PKW ist zwar etwas holprig, aber sehr lohnenswert. Bei vorsichtiger Fahrt kann die Strecke auch mit einem normalen Kleinwagen befahren werden.
Gletscherlagune Jökulsarlon
Für mich war er das Highlight der Südküste: der Gletschersee Jökulsarlon. Mit über 200 Metern ist er der tiefste See Islands. Viel beeindruckender sind aber die auf dem See treibenden Eisberge, die sich von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ablösen. Daher war auch dieser Ort bereits in zahlreichen Filmen wie „James Bond – Stirb an einem anderen Tag“, „James Bond 007 – Im Angesicht des Todes“, „Tomb Raider“ oder „Batman Begins“ zu sehen.
Nachdem die Eisbrocken den See durchquert haben, werden sie ins offene Meer getrieben, von wo sie noch einmal an den schwarzen Sandstrand gespült werde. Der Kontrast zwischen dem schwarzen Sand und den abgewaschenen Eisbrocken ist ein Anblick, der so wohl nur in Island zu finden ist.