Im Anschluss an jede Bildbearbeitung in Affinity Photo, folgt der Export seines Fotos. Hier wird dann aus einer Affinity Photo-Projektdatei, endlich ein fertiges Foto für das Web, den Druck, oder einen anderen Zweck.
Die Konvertierung der Datei in ein fertiges Fotoformat, wird somit nach nur wenigen Klicks automatisch von Affinity Photo berechnet und an einem Speicherort deiner Wahl ausgegeben.
Trotzdem kann einem der Export anfangs doch etwas überfordern. Fragen wie:
- Welches Dateiformat ist das Richtige?
- Welche Abmessungen sollte mein Foto haben?
- Welche Qualität soll ich auswählen?
können einen schnell mit einer leichten Überforderung oder zumindest Unsicherheit zurück lassen.
Dateiformate für den Export
Die erste und offensichtlichste Frage ist sicherlich die über das richtige Dateiformat. Die meisten der in Affinity Photo zur Verfügung stehenden Dateiformate sind eher für spezielle Anwendungsszenarien gedacht. Für die meisten Zwecke, reichen meist 2-3 der Dateiformate aus.
PNG
Das PNG- (Portable Networks Graphics) Format ermöglicht eine nahezu verlustfreie Komprimierung der Bilddatei. Durch das Reduzieren von Redundanzen kann eine Verringerung der Dateigröße erreicht werden, während dabei gleichzeitig keine Bildinformationen verloren gehen. Das führt zu Dateien in einer „akzeptablen“ Dateigröße und einer guten Bildqualität. Ein weiterer Vorteil von PNGs liegt darin, dass transparente Bereiche mit diesem Dateiformat gespeichert werden können. Daher eignet sich dieses Format z.B. auch für kleinere Webgrafiken.
JPEG
Das JPEG-Format (Joint Photographic Experts Group) ist wahrscheinlich das bekannteste der Dateiformate. Und das auch völlig zu Recht, denn das JPEG-Format überzeugt vor allem durch eine sehr gute Komprimierung, die zu sehr kleinen Dateipaketen führt. Bei den meisten Kameras ist es daher auch als „Standard“-Dateiformat eingestellt. Den „Preis“, den man für diese sparsame Speichergröße zahlt, besteht in einer starken Komprimierung. Im Gegensatz zum PNG-Format ist diese also nicht verlustfrei. Sofern du die exportierte Datei später aber nicht noch einmal weiterbearbeiten möchtest, kann man diesen Verlust durchaus in Kauf nehmen. Tatsächlich wirst du den Verlust wahrscheinlich gar nicht sehen, da nur solche Informationen weg gelassen werden, die nicht wirklich sichtbar sind. Für den „finalen“ Export von Fotodateien zur sparsamen Lagerung auf der eigenen Festplatte oder zum Teilen im Web, ist das JPEG-Format daher optimal geeignet.
TIFF
Die Stärke des TIFF-Formats (Taget Image File Format) liegt in einer optimalen Bildqualität, die der von RAWs ziemlich nahe kommt. Daher ist dieses Format optimal zur Speicherung geeignet, wenn du die Fotodatei anschließend noch einmal weiter bearbeiten möchtest oder aus sonst einem Grund verlustfrei speichern möchtest. Der Nachteil von TIFFs besteht daher aber zwangsläufig in seiner großen Speichergröße. Außerdem können im TIFF-Format theoretisch Ebenen gespeichert werden. Zur Speicherung von Projektdateien aus Affinity Photo würde ich das TIFF-Format aber dennoch nicht empfehlen, da Informationen über die Ebenen hinaus nicht gespeichert werden können.
Wie du siehst, gibt es einige verschiedene Speicherformate, mit jeweils unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Üblicherweise wirst du aber höchstwahrscheinlich nur wenige dieser Formate regelmäßig verwenden. Meine Empfehlung wären daher die folgenden Speicherformate für die genannten Verwendungen:
Die übrigen Speicherformate finden hingegen eher in spezielleren Bereichen Verwendung.
Bildabmessungen für den Export
Die Größe deines Fotos kannst du in Affinity Photo pixelgenau angeben.
In den Voreinstellungen wird automatisch die aktuelle Größe deines Dokuments im Exportfenster übernommen. In Normalfall ist das also einfach die Auflösung, mit der dein Bild aus der Kamera kommt.
Der erste Wert gibt dabei die Breite deines Fotos an, der zweite Wert die Höhe. Wenn du die Größe deines Bildes ändern möchtest, musst du nur einen der beiden Werte ändern, der andere wird dann automatisch daran angepasst.
Die optimale Größe bzw. Auflösung deines Bildes ist natürlich sehr stark davon abhängig, was du mit deinem Foto machen möchtest. Da die Kameras heutzutage aber meist sehr hochauflösend fotografieren, macht eine Verkleinerung meist durchaus Sinn.
Umso höher deine Auflösung, desto größer wird auch der zur Speicherung der Datei benötigte Speicherplatz. Da Speicherplatz auch immer mit Kosten verbunden ist (für Festplatten, Server, etc.), gilt vor allem bei Fotos im Web: Am besten eine Größe wählen, die so klein wie möglich ist.
Die meisten sozialen Netzwerke (wie z.B. Instagram) limitieren direkt automatisch die maximale Größe, in der Fotos hochgeladen werden können. In diesem Fall konvertieren die meisten Netzwerke das Bild dann automatisch nochmal in eine kleinere Größe. Bei der Konvertierung bzw. Veränderung der Größe findet aber immer auch eine Interpolation statt (dazu gleich mehr), bei der die Pixelanordnung deines Bildes verändert wird. Daher würde ich nach Möglichkeit auch direkt in Affinity Photo eine passende Größe für das entsprechende Netzwerk, in dem das Foto veröffentlicht werden soll, wählen.
Ein weiteres wichtiges Argument für möglichst kleinauflösende Fotos im Internet ist der Aspekt der Ladezeiten. Einzelne Websites können heutzutage oft mit dutzenden Fotos bestückt sein. Diese Fotos müssen natürlich erst einmal alle vom Server abgerufen und geladen werden. Wenn dabei dann jedes Foto erst einmal in seiner größten Auflösung geladen werden muss, kann das zu spürbar längeren Ladezeiten kommen. Da lange Ladezeiten bei Internetnutzern nicht besonders beliebt sind, bewerten auch Suchmaschinen wie Google die Ladezeiten von Websites und beziehen das in ihr Ranking ein. Wenn du selbst also Fotos für deine Website verwendest, sollte man eine möglichst kleine Größe verwenden. Das ist natürlich immer ein Kompromiss aus Bildqualität und Speichergröße. Ein ganz guter Richtwert ist meiner Meinung nach eine Größe von bis zu 2000 Pixeln an der langen Kante des Fotos.
Wenn du dein Foto ausdrucken möchtest, solltest du hingegen ruhig eine hohe Auflösung für eine optimale Qualität auswählen. Du kannst dein Bild theoretisch sogar in einer höheren Auflösung als die native Auflösung berechnen lassen. Das funktioniert aber natürlich nicht ganz so gut wie das Verkleinern, da Affinity Photo dabei neue Pixelinformationen „erraten“ muss.
Qualität
Die Qualität deines Fotos ist von vielen Dingen abhängig: Dateiformat, Bildgröße, Interpolationsverfahren, Farbprofil und Bitgröße tragen alle ihren Teil dazu bei, wie gut (oder schlecht) dein exportiertes Foto später aussieht (und wofür es verwendet werden kann). Die voraussichtliche Dateigröße deiner Datei, wird dir bereits im Exportfenster angezeigt.
Darüber hinaus steht dir bei manchen Dateiformaten (wie z.B. JPEG) auch noch ein prozentualer Qualitätsregler direkt im Export-Panel zur Verfügung. Der Sinn dieses Reglers besteht darin, dass du bei Bedarf bewusst eine geringe Qualität einstellen kannst, wodurch sich dann Speicherplatz einsparen lässt.
Tatsächlich kann es sich durchaus lohnen, hier ein paar Prozentpunkte Qualitätsverlust in Kauf zu nehmen, denn hier kannst du nochmal spürbar Speicherplatz für deine Zieldatei einsparen. Den Qualitätsverlust merkt man hingegen meist gar nicht wirklich.