Island ist geradezu ein Paradies zum Fotografieren. Die raue Naturlandschaft ist in dieser Form einfach einmalig. Nicht selten hat man das Gefühl, sich auf einem anderen Planeten zu befinden. In diesem Beitrag möchte ich einige der interessantesten Fotolocations und -Motive vorstellen. Außerdem habe ich weiter unten im Artikel ein paar allgemeine Tipps zur Fotografie auf Island zusammengetragen.
Die wichtigsten Tipps und Informationen habe ich auch noch einmal in einem Video auf YouTube zusammengefasst:
Foto-Locations
Wasserfälle
Auf Island gibt es zahlreiche Wasserfälle, die allesamt eine tolles Fotomotiv darstellen. Zu den bekanntesten gehören: Seljalandsfoss, Skogafoss und Gulfoss. Alle drei lassen sich bequem direkt mit dem Auto anfahren. Bei anderen Wasserfällen wie dem Glymur oder Svartifoss muss man zunächst mehr oder weniger lange Wanderungen unternehmen. Dafür sind diese abgelegeneren Wasserfälle oft nicht so überlaufen mit Touristen.
Tipp: Wie du den Effekt einer Langzeitbelichtung von Wasserfällen auch ohne Stativ und Graufilter erstellen kannst, erfährst du im Tipp 9 meines Artikels „Tipps und Tricks zum Fotografieren“.
Mehr Informationen zu Islands schönsten Wasserfällen findest du in meinen Reiseberichten:
Seljalandsfoss und Skogafoss an der Südküste Islands
Glymur – Islands (fast) höchster Wasserfall
Stadtfotografie in Reykjavik
Zugegeben: Island ist nicht gerade bekannt für Städte- und Streetfotografie. Dabei bietet die Hauptstadt Reykjavik tatsächlich eine ganz eigene einmalige Atmosphäre. Ob gemütliche Einkaufsstraßen, bunte Streetarts, die markante Hallgrímskirkja-Kirche oder das moderne Konzerthaus „Harpa“. Reykjavik verbindet erfolgreich verschiedenste architektonische und künstlerische Stile, sodass einem als Fotograf nicht langweilig wird.
Mehr über Reykjaviks Highlights erfährst du am Ende des hier verlinkten Artikels.
Landschaft
Natürlich bietet allein die Landschaft Islands selbst genug Motive. Neben der kargen bergischen Landschaft kann auch die Straße selbst ein gutes Motiv darstellen. Auch die großflächigen Lavafelder, durch die viele Straßen führen beeindrucken durch ihre Einzigartigkeit.
Einige der faszinierendsten Landschaften findest du in folgenden Reiseberichten:
Reykjanes – Lavafelder, schroffe Felsen und riesige Rauchwolken
Snaeffelsnes – schwarze Sandstände, raue Küsten und bizarre Bergformationen
Gletschersee und schwarzer Eisstrand
Am Gletscher-See „Jökulsarlon“ (zum Reisebericht) kann man dem Eis ganz nahe kommen. Vom Gletscher abgebrochene Eisbrocken treiben langsam auf dem See bis sie schließlich ins Meer getrieben werden. An der Küste werden die abgewaschenen Eisbrocken dann nochmal an den Strand gespült.
Polarlichter
Leider hatte ich während meiner Reise aufgrund des eher schlechteren Wetters kein Erfolg Polarlichter zu Beobachten und Fotografieren. Wenn man allerdings das Glück hat welche zu Gesicht zu bekommen, soll einem das nie wieder loslassen. Die höchste Chance Polarlichter zu sehen, hat man in den Monaten September, Oktober und März. Außerdem werden geführte Touren angeboten, welche gezielt Stellen anfahren, an denen die Chancen zur Sichtung von Polarlichtern am größten sind.
Die Sache mit dem Wetter
Das Wetter in Island ist sehr wechselhaft. Während gerade noch strahlender Sonnenschein ist, kann es im nächsten Moment bereits aus Eimern regnen und stürmen. Auf Wettervorhersagen ist nicht wirklich Verlass. Die wechselhaften Wetterbedingungen können einem somit schnell einen Strich durch die Rechnung für das optimale Foto machen. Da man aber eh keinen Einfluss auf das Wetter nehmen kann war meine einzige Vorbereitung die Mitnahme einer Gegenlichtblende. Diese funktioniert relativ gut als Regenschutz für die Linse, kann aufgrund des teilweise sehr starken Windes aber auch nicht alles abhalten.
Hier findest du einen 16-Tage-Ausblick für das Wetter in Reykjavik.
Wann ist die beste Zeit zum Fotografieren?
Wie sonst auch gilt, bietet generell der Sonnenauf- bzw. Untergang die schönste Lichtstimmung. Ich möchte mich beim Reisen aber nicht von der Tageszeit abhängig machen und fotografiere daher auch mitten am Tag. Das wechselhafte Wetter will (wie bereits oben beschrieben) eh meistens nicht so wie man selbst.
Man sollte allerdings noch bedenken, dass Island als Reiseziel mittlerweile sehr populär geworden ist. Das bedeutet, dass die Hauptattraktionen am Tag je nach Jahreszeit mehr oder weniger stark besucht sind. Ein menschenleeres Bild (wie man es von vielen professionellen Fotos kennt) erhält man daher am ehesten am früheren Morgen.
Im Sommer kann man es auch (wenn man dazu bereit ist) in der Nacht mit dem Fotografieren probieren, die zu dieser Jahreszeit kaum dunkel werden. Auf der anderen Seite wird es im Winter natürlich nur für wenige Stunden hell. Dafür bieten sich hier größere Chancen zur Fotografie von Polarlichtern.
Hilfreiches Equipment
Ich habe fast immer nur meine Canon 100D mit dem Kit-Objektiv mit dabei. Das ist zum einen eine sehr handliche und leichte Kombi, zum anderen eignet sich das Kit-Objektiv mit seiner recht kurzen Brennweite gut für die Landschaftsfotografie. Für das wechselhafte Wetter empfiehlt es sich zudem wie bereits oben erwähnt eine Gegenlichtblende zum Schutz gegen Regen dabei zu haben.
Wer Langzeitbelichtungen (benötigt meistens zusätzlich noch einen Graufilter) von Wasserfällen oder Aufnahmen von Polarlichtern machen möchte, sollte zusätzlich noch über die Mitnahme eines Stativs nachdenken. Eine alternative Möglichkeit (ohne Stativ und Filter) von Langzeitbelichtungen findest du hier (siehe Tipp 9).
Möchte man mit möglichst wenig Gepäck verreisen, kann man auch (so wie ich) zum Gorilla-Pod greifen. Dieser ist beim Fotografieren allerdings nicht in jeder Situation geeignet. Dafür passt er in so gut wie jedes Reisegepäck und kann z.B. auch leicht bei einer Wandertour mitgenommen werden.
Einen guten und günstigen Regenschutz für die Kamera kann man sich übrigens ganz leicht mit Hilfe einer einfachen Plastiktüte und einem Gummi selbst basteln. Dafür einfach die Kamera mit dem Objektiv nach vorne in die Tüte stecken, Gummi um das Objektiv befestigen, Loch beim Objektivdeckel reinmachen, fertig.