Der Golden Circle gehört zu Islands Highlights und ist der Klassiker unter den Island-Routen. Nur wenige Kilometer von Reykjavik entfernt lassen sich auf kleinstem Raum einige der faszinierendsten Naturspektakel der Insel bestaunen. Gerade für Island-Neulinge bietet die ca. 300 km lange Route eigentlich alles, was das Land aus Eis und Feuer ausmacht: mächtige Wasserfälle, wasserspuckende Geysire, Vulkane und natürlich atemberaubende Landschaften.
Aufgrund seiner Popularität können die Attraktionen entlang der Route gut besucht sein. Trotzdem sollte man sich dieses Highlight auf keinen Fall entgehen lassen. Um den Besuchermassen wenigstens etwas zu entfliehen, haben wir die Route in umgekehrter Reihenfolge gemacht als sie viele Reisebusse von Reykjavik aus anfahren.
Hier unsere Route:
Gulfoss
Der Gulfoss ist der mächtigste Wasserfall, den ich auf meiner Island-Reise gesehen habe. Etwa 130 m³ Wasser stürzen sich im Sommer durchschnittlich pro Sekunde den Wasserfall hinab. Daher sollte um 1920 auch ein Elektrizitätswerk am Wasserfall errichtet werden. Zum Glück wurde der Bau aber mit Hilfe des Einsatzes von Sigríður Tómasdóttir, der mit einem Freitod in den Fluten drohte, noch rechtzeitig verhindert. Heute steht der Wasserfall unter Naturschutz und zieht so ziemlich jeden Island-Touristen in seinen Bann.
Geysire im Haukadalur
Im Haukadalur liegt Islands bekanntestes Geothermalgebiet, denn hier befindet sich DER Geysir. Der Stori Geysir oder „Große Geysir“ (oder eben oft nur „Geysir“) gilt als Namensgeber für alle Geysire weltweit, die in anderen Teilen der Welt erst später bekannt wurden. Leider ist der Geysir zur Zeit nur noch selten aktiv. In Spitzenzeiten erreichte der Geysir aber eine Höhe von über 120 Meter und gilt seitdem als höchster Geysir der Welt.
Nur wenige Meter entfernt befindet sich der Strokkur Geysir. Zuverlässig spuckt er etwa alle 5 – 10 Minuten eine Fontäne von 10 – 20 Metern in die Höhe und gibt so jedem Besucher die Möglichkeit dieses einmalige Naturspektakel live zu erleben.
Direkt am Parkplatz vor dem Geothermalgebiet gibt es auch ein Besucherzentrum, in dem man neben Souvenirs auch gut eine Stärkung zu sich nehmen kann.
Kerið-Krater
Der Kerið-Krater ist ein von einem Vulkan geformter Krater-See, der zu den schönsten seiner Art gehören soll. Aufgrund seiner gleichmäßigen Form wirk er fast wie ein natürlich geformtes Amphitheater. Tatsächlich wurde er aufgrund seiner guten Akustik bereits als Konzert-Arena umfunktioniert. Auch wir konnten die Stimmen von anderen weiter entfernten Besuchern an manchen Stellen so deutlich hören, als wenn diese direkt neben uns ständen.
Zur Besichtigung des Kraters muss man einen kleinen Eintrittspreis von 3 € zahlen.
Pingvellir
Das Besondere im Nationalpark Pingvellir ist eine große Felsspalte, die durch das Auseinanderdriften der eurasischen und amerikanischen Kontinentalplatten unter Island entstanden ist. Aufgrund der guten Akustik hat die Felsspalte auch eine ganz besondere historische Bedeutung: Bereits im Jahr 930 wurde das isländische Parlament (genannt „Althing“) zwischen den Felswänden abgehalten. Es ist damit das älteste bestehende Parlament der Welt. Heute führt ein Fußgängerweg durch die Felsspalte hindurch. An der Schlucht Almannagjá (die ebenfalls vom Fußweg aus erreicht werden kann) lohnt ein Besuch des Wasserfalls Öxarárfoss, dessen Fluss Öxará sich anschließend ebenfalls durch die Felsspalte hindurchschlängelt.
Im Nationalpark wurden übrigens auch Szenen der beliebten Serie „Game of Thrones“ gedreht.